Arbeitszeitmodelle

In Zeiten des Arbeitskräftemangels müssen Arbeitgeber Ideen entwickeln. In vielen Regionen schaffen es vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen nicht, die Gehaltsstrukturen der Konzerne darzustellen. Das ist eine extreme Herausforderung in strukturstarken Regionen. Hier sind ein gutes Angebot und die freie Gestaltung der Arbeitszeit exzellente USPs. Eine immer größer werdende Zahl an Mitarbeiter*innen gewichtet solche Angebote zunehmend stärker.

Vor- und Nachteile verschiedener Arbeitszeitmodelle

Inhalt

Vier Modelle mit unterschiedlichen Stärken im Vergleich

Jedes Unternehmen und jeder Arbeitsnehmer hat unterschiedliche Anforderungen an das Arbeitszeitmodell. Je nach Arbeitsbereich und Aufgaben passen unterschiedliche Ansätze am besten und ermöglichen eine effektive und effiziente Gestaltung der Arbeitszeit. Welches Arbeitszeitmodell letztendlich zu Ihrem Unternehmen passt, kann anhand der folgenden vier Modelle abgeglichen werden:

Beginnen wir mit dem Klassiker: Das Gleitzeitmodell

Durch die freie Wahl von Arbeitsbeginn und -ende hat man gute Möglichkeiten, seine Arbeitszeit individuell einzuteilen und kann seinem eigenen Biorhythmus Rechnung tragen. Vor allem, wenn, statt der starren Kernzeit, nur die Servicezeiten in den Abteilungen gewährleistet sein müssen. So können Morgenmuffel später anfangen und ihre volle Performance abrufen. Ein Vorteil ist sicher, dass man die Arbeit im Flow nicht abbrechen muss. Weiterhin sitzt man an den „schlechteren“ Tagen seine Zeit nicht ab. Unter dem Strich kann man seine Arbeits- und Freizeit sehr frei einteilen und sich damit einen Mehrwert schaffen.

Ein Paar sitzt im Wohnzimmer und arbeitet am Laptop.

Das 6-Stunden Modell – es funktioniert

Wirft man einen Blick z.B. nach Schweden, so hat dort der 6-Stunden-Arbeitstag einen wahrhaften Siegeszug angetreten. Es gibt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Diese hält fest: Mitarbeiter*innen sind zufriedener, die Zahl der Krankmeldungen geht zurück. Und ganz erstaunlich: Die Produktivität bleibt gleich, während die Wirtschaftlichkeit steigt. Das klingt nach einem wahrhaftigen Erfolgsrezept. Das wird durch eine andere Studie aus Großbritannien untermauert, welche besagt, an einem 8-Stunden-Tag arbeitet man lediglich knapp drei Stunden effektiv.

Arbeitszeit richtig planen im Teilzeitenmodell

woman using computer tablet and making note

Eine ganz andere Qualität der Arbeitszeitgestaltung können die Mitarbeiter*innen beim  Teilzeitmodell erreichen. Die Standardvariante an fünf Tagen, nur eben kürzer, zu arbeiten hat sicher die geringsten Anreize, weil jeden Tag gearbeitet werden muss und durch fehlendes Zeitmanagement letztendlich doch mehr Stunden gemacht werden als festgelegt wurde.

Deutlich besser scheint die volle Arbeitszeit an weniger Tagen. Hiermit gewinnt man auch wieder Flexibilität und einen deutlichen Erholungswert, da man die freien Tage auf Freitag oder Montag legen kann und somit ein verlängertes Wochenende hat. Leider kann das aber auch zur Folge haben, dass man zu Überstunden an den verbleibenden Arbeitstagen neigt.

Erstaunlich ist die erkennbare Produktivitätssteigerung in diesem Modell, die bis zu 40 Prozent betragen kann. Aber es kann auch Schuldgefühle auslösen. Hat man Kollegen*innen, die fünf Tage arbeiten, kann das Gefühl aufkommen, dass die anderen im Stich gelassen werden.

Egal für welches Modell Sie sich entscheiden: Zeit.net bildet alle ab und das rechtskonform!

Blockteilzeit – Arbeitszeit individuell gestaltbar

Aus dem Kreis der Teilzeitmodelle scheint sich ein weiterer Trend zu entwickeln. Wir reden hier von der Blockteilzeit auch Blockmodell genannt. Das bedeutet, es wird eine gewisse Zeit lang voll gearbeitet. Die Entlohnung ist dabei halbiert. Das kennen wir bereits bei der Altersteilzeit und dem Sabbatical. In manchen Berufen kann das schwer umsetzbar sein, da in der Absenz Praxis fehlt und Routine verloren gehen kann. Das bedingt anschließend eine gewisse Phase der erneuten Einarbeitung. Dies kann freilich durch die lange Zeit der Erholung und die dadurch gewonnene Motivation kompensiert werden.

Das neue „Corona“-Modell

Zu guter Letzt ist in 2020/2021, bedingt durch die Pandemie, ein weiteres Arbeitszeitmodell „modern“ geworden. Es handelt sich um Mobiles Arbeiten. Aus der Not heraus wurde diese Form des Arbeitens für eine sehr breite Masse Realität. Diese Form ist zwar in allen zuvor genannten Modellen möglich. Hierbei sticht aber, dass der Ort der Arbeitsverrichtung keine Rolle spielt. Waren bis vor kurzem die digitalen Nomaden noch die Exoten, weil es im Angestelltenverhältnis kaum erlaubt war, so ist dieser Traum plötzlich relativ einfach möglich Hat man eine Familie (mit Kleinkindern), so ist die die Beweglichkeit jedoch eingeschränkt. Während es bis vor Kurzem in vielen Unternehmen undenkbar war, fühlt sich Mobiles Arbeiten nun fast schon etabliert an.

Fazit – es können echte Mehrwerte für alle Beteiligten entstehen

top view of human hands and laptop computer

Die altbewährte Gleitzeit fordert weder Arbeitgeber*innen, noch Arbeitnehmer*innen. Es müssen wenig Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das ist leicht umsetzbar und auch wohlbekannt. Dasselbe kann vom Teilzeitmodell an fünf Tagen behauptet werden.

Sicher ist das 6-Stunden-Modell nahezu ebenso leicht einzuführen. Diese Verkürzung der Arbeitszeit hat aber enorme Vorteile für beide Seiten und derzeit kann das einen Arbeitsplatz noch sehr attraktiv machen. Da dieses Zeitmodell ohne Lohnverzicht umgesetzt wird, ist der Anreiz für Mitarbeiter*innen schon extrem ausgeprägt. Auch Arbeitgeber*innen gewinnen, denn die Planung und der Überblick über die Verfügbarkeit der Beschäftige*n fallen sehr leicht. Der Effekt, weniger krankheitsbedingte Ausfälle zu haben, sollte Motivation genug für alle Beteiligten sein.

Im Grunde genommen ist aber festzuhalten, dass die Blockteilzeit schon die Königsdisziplin darstellt. Sie fordert sehr gute Resourcenplanung im Unternehmen. Die Abwesenheiten der unterschiedlichen Personen müssen so gelegt sein, dass die reibungslose Arbeitsbewältigung gegeben ist. Der Wiedereinstieg muss straff organisiert sein. Für die Arbeitnehmer*innen ist selbstverständlich die finanzielle Einbuße im Voraus zu kalkulieren. Doch gefühlt nimmt das Bewusstsein für die Tatsache „man lebt nur einmal“ zu und der materielle Anspruch ab. Die Blockteilzeit wird insofern in kreativen Berufen sehr beliebt sein.

Die größte Freiheit, bei keinem Lohnverzicht, bietet aus den genannten Modellen das Mobile Arbeiten in Kombination mit einem 6-Stunden-Tag in Gleitzeit. Arbeitgeber*innen mit diesem Angebot dürften womöglich unschlagbar sein.

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